Willkommen beim Hegering Sylt!


Der Hegering Sylt stellt sich vor:

Der Hegering Sylt wurde im Jahre 1936 ins Leben gerufen. Wir engagieren uns für die heimische Flora und Fauna. Unsere Aufgabe besteht darin, den vorhandenen Lebensraum der heimischen Wild- und Pflanzenarten zu schützen. Dies setzt auch die Jagdausübung voraus. Unsere Jagdgemeinschaft besteht aus ca. 110 Mitgliedern. Unser Ziel ist es, die Verwirklichung einer Jagd, die das Wild schützt, die Lebensräume erhält und verbessert sowie das Wild nachhaltig und unter größtmöglicher Förderung der biologischen Vielfalt nutzt.  Wir sind ein nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) staatlich anerkannter Naturschutzverein und streben die naturnahe Jagd an.

 


Aktuelle Themen:

Lebendiger Sachunterricht:

Am 16.11.2021 besuchte uns Torben Ueckermann in der Schule.Torben ist Falkner und brachte seinen Greifvogel mit. Hierbei handelt es sich um einen männlichen Harris´s Hawk oder auch Wüstenbussard genannt. Mit seinem Greifvogel geht Torben zur Jagd auf Sylt.

Torben erklärte ausführlich, wie diese Jagdart durchgeführt wird und welche besonderen Eigenschaften diese Greifvögel haben. Neugierig, aufmerksam und mit großen Augen verfolgten die Schülerinnen und Schüler seinen Ausführungen und stellten immer wieder spannende Zwischenfragen. Sie wollten wissen, was der Greifvogel frisst, wie schnell er fliegen kann, wie alt er ist, warum der Vogel eine kleine Glocke am Fuß hat und vieles mehr.

Nach gut einer halben Stunde hatten alle Kinder noch die Möglichkeit, den Bussard genau zu betrachten und weitere Fragen zu stellen.

Text und Bilder: Carsten Schröder


Dezember-Ausgabe der "Jäger in Schleswig-Holstein":


Homeschooling mal anders:

Für uns alle ist es eine ungewöhnliche Zeit, in der wir uns gerade befinden, nichtsdestotrotz oder vielleicht gerade deswegen hat sich unser Mitglied Carsten Schröder überlegt, wie man diese ruhige Zeit für unsere Sylter Kinder attraktiver nutzen und gestalten könnte.

 

Er entwickelte für seine Schüler einen erlebnisreichen Rundgang über das Gelände der Eidum Vogelkoje in Westerland. Diese in Papierform gestaltete lehrreiche und kindgerechte Führung wurde ihm quasi aus der Hand gerissen und überall auf der Insel – coronakonform per Email durch Kindergärten und Schulen sowie über Mundpropaganda - an viele Eltern auf Sylt versandt, die diese Idee gern entgegennahmen, um ihren Kindern ein bisschen Abwechslung zu ermöglichen. Nicht nur um seinen Schülern, welche durch das Homeschooling und dessen Folgen erschöpft sind, die Möglichkeit zu geben, den Unterricht nach draußen zu verlegen, sondern insbesondere auch, um die Eltern mitzunehmen und das Sylter Kulturgut, die Eidum Vogelkoje, und dessen Geschichte kennenzulernen.

 

Kennenlernen kann man neben der Geschichte der Eidum Vogelkoje noch viele Dinge mehr.

Interessiert?

Gern könnt ihr hier den Rundgang ansehen oder ihr schreibt einfach eine Email an info@hegering-sylt.de und es wird euch zugeschickt.

Wiebke Bleicken - Obfrau für Öffentlichkeitsarbeit


Neuigkeiten aus der Eidum Vogelkoje:


Hick's zu Gast im Kindergarten

An einem Freitagvormittag, Anfang Oktober, erwarteten die Kinder vom Morsumer Kindergarten einen ganz besonderen Gast zu Besuch, nämlich einen Wüstenbussard. Dieser kam in Begleitung seiner Falknerin Alexandra, die samt Vogel, Mann und Hunden Urlaub auf der Insel Sylt machten. Bei einem Treffen in unserer Eidum Vogelkoje in Westerland mit einem unserer hiesigen Falkner, kam die Idee auf, dem Kindergarten in Morsum durch unseren Gast einen Besuch abzustatten.

 

Hick’s, so sein Name, stand heute im Mittelpunkt der Kinder und wurde von ihnen ruhig und erwartungsvoll beäugt. Einigen Kindern war der Name Hick’s aus dem Disney Film „Drachen zähmen leicht gemacht“ durchaus bekannt. In dem Film hat der junge Hüne „Hick’s“ genau so rotbraunes Haar, wie der Wüstenbussard. Dessen rotbraunes Gefieder konnte zwar nicht gestreichelt, allerdings durften mehrere mitgebrachte Federn betrachtet und befühlt werden. Falknerin Alexandra erklärte den Kindern, wozu Hick’s überhaupt gebraucht wird, nämlich zur Beizjagd, die Jagd mit dem Vogel. Der sogenannte „Harris Hawk“ ist ein Beutegreifer und kann für die Krähenjagd oder die Kaninchenjagd eingesetzt werden. Hick’s ist auf die Kaninchenjagd spezialisiert. Allerdings erzählt die Falknerin Alexandra weiter, dass Hick’s – nicht wie ein Jagdhund oder sie als Falknerin selbst – eine Prüfung braucht, sondern sie ihn für die Beizjagd ausbilden kann und er von Natur aus seinen Jagdinstinkt nutzt. Die Kinder hörten ihr aufmerksam zu und berichteten später ihren Eltern von dem aufregenden Vormittag.

Wiebke Bleicken – Obfrau für Öffentlichkeits- und Jugendarbeit des Hegering Sylt  

 


Leid beendet

Foto: Torben Uekermann
Foto: Torben Uekermann

Eine ungewöhnliche Entdeckung machte unser Landwirt und Jäger Torben Uekermann in dem Revier seines Vaters, als er eines Morgens zu seinen Kälbern fuhr und auf der Wiese ein Tier mit unnatürlichen Bewegungen beobachtete. Aus der Ferne war nicht genau ersichtlich, um was es sich dabei handelte. Doch bei näherer Betrachtung, sah er, dass es ein Iltis war, der immer wieder hochsprang. Ein untypisches Verhalten, da keine Beute oder irgendetwas anderes erkennbar war, worauf sich dieses Verhalten hätte bezogen können. Torben kam so nah, dass er erkennen konnte, dass der Iltis einen Plastikring um den Hals trug. Er zögerte nicht lange und fing das sich quälende Tier ab. Der Iltis hatte einen Verschlussring bzw.  Dichtungsring von einer PET Flasche um den Hals, damit war ihm eine Nahrungsaufnahme nur eingeschränkt möglich. Womöglich hat er sich diesen Plastikring schon als Jungtier übergezogen.

 

Durch die Unachtsamkeit über das Entsorgen von Müll der Menschen, sei dieser noch so klein, kann in der Natur erheblichen Schaden anrichten. Deswegen gilt, Müll immer mitnehmen und am besten zuhause entsorgen.

Wiebke Bleicken-Hegering Sylt

 


Hallo, ich bin Corona!

Foto: Sönke Lorenzen
Foto: Sönke Lorenzen

Am vergangenen Freitag wurde der zuständige Seehundjäger Sönke Lorenzen an den Oststrand nach List gerufen. Dort nahm er den ersten Heuler diesen Jahres in Empfang. Dies kommt hier häufiger vor. Im Juni und Juli werden bei uns an der Küste die Seehundbabys („Heuler“) geboren. In dieser Zeit brauchen unsere Seehunde besonderen Schutz und Ruhe und ein rücksichtsvolles Verhalten aller Küstenbewohner. Bitte halten Sie bei Heuler-Sichtungen einen Mindestabstand von mindestens 50 Metern ein und beunruhigen oder berühren Sie auf keinen Fall die kleinen Seehundbabys. Sollten Sie einen Seehund am Strand sichten gilt es, die Seehundstation unter 04854-1372 zu kontaktieren. Diese können Ihnen genau sagen, was zu tun ist oder es wird ein Experte (Seehundsjäger) vor Ort dazu gezogen. Oftmals rasten die kleinen Seehunde am Strand und warten, bis ihre Mutter nach dem Fischfang in der Nordsee zurückkehrt. Was offensichtlich hier nicht gegeben war und eine Aufnahme die letzte Rettung war. In diesem Fall, wurde unser Seehundjäger von dem Leiter der Lister Austernperle direkt informiert und konnte den kleinen, männlichen Heuler in die Aufzuchtstation nach Friedrichskoog bringen, dort wird er weiter versorgt. Die Lister Apotheke hat sich bereit erklärt, für den kleinen Kerl die Patenschaft zu übernehmen und sie haben ihn „Corona“ getauft."


Lernort Natur auf der Insel Sylt

 

 

Auf der Insel Sylt wird nur schön Urlaub gemacht?

Weit gefehlt. Auch hier hat Lernort Natur eine besondere Bedeutung.

 

Wir haben ja alle ein mehr oder weniger klischeehaftes Bild von Sylt, der nördlichsten deutschen Nordseeinsel: Promis und gut Betuchte flanieren hier an mondänen Stränden lang und treffen sich in angesagten und teuren Strandbars um sich bestaunen zu lassen oder unter sich zu sein. Das gibt es natürlich. Es gibt aber auch noch ein anderes Sylt. Und dieses konnten 22 DJV-Naturpädagogen vom 12.-14. April kennen lernen, die beim Sylter Hegering zu Gast waren. Mit von der Inselpartie waren DJV-Präsident Hartwig Fischer und Wolfgang Heins, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein.

 

Dieses andere Sylt ist wild und die Jäger spielen hier eine große Rolle, denn auf dem langgezogenen Eiland müssen Menschen und Tiere auf knappem Raum miteinander klar kommen. Das bringt häufig Konflikte mit sich. Die Vielfalt des Engagements der Sylter Jägerinnen und Jäger für den Naturschutz ist ein Beispiel für das Thema Jagd schlechthin in einer Zeit, in der viele Anspruchsgruppen in der Natur unterwegs sind, sie schützen oder etwas von ihr haben wollen. Sylt ist hier wahrlich ein Mikrokosmos, in dem sich allerhand studieren lässt. LJV-Präsident Heins sieht hier den besonderen Reiz des Nordens: „Wir haben eine faszinierende landschaftliche Vielfalt hier mit sehr spezifischen Herausforderungen. Da kommt es auf ein gutes Miteinander an.“

 

Vogelkoje: Über Sylt hinaus ein Begriff

 

Aushängeschild ist die Eidumer Vogelkoje, ein Kleinod in der Nähe von Rantum. Gänse und Enten geben sich hier ein Stelldichein und ihr Verhalten lässt sich dabei wunderbar erkunden. Eine mit vorwiegend eigenen Mitteln ausgestattete Station kann ganze Klassenzimmer aufnehmen. Hans Sanders, der Leiter der Vogelkoje, erinnert sich: „Das war hier alles in keinem besonders guten Zustand, als wir mit dem Hegering die Vogelkoje übernommen haben. Da steckt ein schönes Stück Arbeit drin. Aber jetzt sind wir ziemlich stolz drauf.“

 

Interessierte lernen hier viel über die Natur auf Sylt, über die Probleme, die die immer größer werdenden Scharen der Gänse mit sich bringen und über das sensible Gefüge der Nordseeinsel, die sturmumtost der Nordsee trotzt und eine ebenso ansteigende Flut von Touristen verkraften muss.

 

Das ist auch ein Thema für Lernort Natur, der hier eine besondere Rolle spielt. Für die Naturpädagogin und Jägerin Wiebke Bleicken ist Lernort Natur zum Lebensmittelpunkt geworden und die Vogelkoje fast schon ein zweites Zuhause: „Wir haben ja nicht nur Gäste von der Insel hier bei uns, sondern auch viele Touristen. Das steigende Interesse freut uns natürlich sehr, denn mittlerweile ist die Koje ziemlich populär geworden. Lernort Natur ist der beste Weg, um auch die Notwendigkeit der Jagd auf Sylt zu vermitteln.“

 

Das Wappentier der Nordsee

 

Nordsee und Seehunde, das gehört irgendwie zusammen. Und richtig spannend wird es dann, wenn die Seehundjäger von ihrer – ehrenamtlichen – Arbeit erzählen. Eigentlich sind sie ja „Meeressäugerschützer“, aber als Jäger bezeichnen sie sich ganz bewusst, denn manchmal müssen sie auch ein Tier erlegen, aber nur, um kranke oder nicht überlebensfähige Tiere zu erlösen. Ansonsten sind sie Heger und Pfleger im besten Sinne. Tiere, die, weil allzu wohlmeinende Menschen sie berührt haben, von ihrer Mutter allein gelassen wurden, verletzte Tiere oder auch die erlegten bringen die wettergegerbten Männer zur Seehundaufzuchtstation Friedrichskoog. Und auch sie arbeiten in nicht immer konfliktfreien Situationen, wenn Touristen ihnen zunächst mal nichts Gutes unterstellen und sie vielleicht auch noch bei ihrer Arbeit behindern.

 

Für Hegeringleiter Manfred Uekermann und sein gesamtes Team ist Jagd und Naturschutz auf der Insel eine Einheit, die fast ihr ganzes Leben bestimmt. Sehr gefreut hat ihn darum der Besuch der DJV-Naturpädagogen aus ganz Deutschland: „Wir wollten einfach mal zeigen, dass Sylt nicht einfach nur eine Ferieninsel ist, sondern wir hier Jagd und Naturschutz in einer ganz besonderen Weise betreiben.“

 

Davon war nicht nur DJV-Präsident Fischer begeistert: „Was die Jägerinnen und Jäger im Sylter Hegering hier aufgebaut haben, verdient bundesweit Beachtung. Das war ein großartiges Erlebnis.“

 

- Ralf Pütz, Referent für Bildung / Lernort Natur des Deutschen Jagdverbandes -